Die Banane ist eine der beliebtesten Obstsorten weltweit, doch ungerechte Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen prägen den Alltag von Beschäftigen auf Plantagen des konventionellen Bananen-Anbaus. Kleinbäuerinnen und -bauern leiden unter systematischen wirtschaftlichen Hindernissen.
- Einerseits herrschen schwierige Arbeitsbedingungen. Bis zu 15 Stunden tägliche Arbeitszeit zu einem Gehalt, das meist deutlich unter dem Mindestlohn liegt, sind üblich. Es gibt keine Gewerkschaften, die sich für die Arbeiter stark machen.
- Viele Kleinbauern und -bäuerinnen müssen aufgrund des Preisdrucks um ihre Existenz fürchten. Sie stehen in Konkurrenz mit den noch billiger produzierenden Bananenplantagen und können von den Einnahmen kaum überleben.
- Außerdem werden für den konventionellen Anbau von Bananen viele Pestizide eingesetzt, welche teilweise in der EU nicht zugelassen sind. Diese wirken sich negativ auf die Natur und den Menschen aus und bergen zahlreiche Gesundheitsrisiken für die Arbeiter:innen.
Lebensmittel-Konsum ist eine politische Handlung! Fairtrade sorgt dafür, dass sowohl die Kleinbauern und -bäuerinnen als auch die Arbeiter:innen auf Bananenplantagen bessere Bedingungen vorfinden. Da in der EU arbeitsrechtliche Standards gesichert sind, kostet ein Kilogramm Äpfel auch mehr Geld als ein Kilogramm Bananen. Tragisch, oder?
Bislang ist in Deutschland nur etwa jede zehnte Banane fair gehandelt. Der Absatz von Fairtrade-Bananen wuchs 2018 um vier Prozent auf rund 90.000 Tonnen (2017: 87.000 Tonnen) – bei einem Netto-Einfuhrbedarf von insgesamt 1.007.657 Tonnen (vorläufige Zahlen, Agrarmarkt Informations-Gesellschaft – AMI). Zu 95 Prozent tragen die fair gehandelten Bananen ein Bio-Siegel.
Die Konzentration im deutschen Lebensmittelhandel prägt auch das Geschäft mit den Südfrüchten. In Deutschland vereinen mittlerweile die vier Einzelhandelsriesen Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe 85 Prozent des LEH-Umsatzes. Damit geben sie den Ton in der Preispolitik an und tragen eine besondere Verantwortung. In letzter Zeit häufen sich Vorwürfe, wie der des Kampagnenleiters Braßel von Oxfam: „Die Supermärkte sollten ihre Marktmacht nutzen, um sich für einen Lebensmittelmarkt ohne Ausbeutung einzusetzen. Stattdessen zahlen sie Lieferanten und Erzeugern ruinöse Preise und diktieren ihnen unfaire Konditionen in die Verträge.“
(Quelle: https://lebensmittelpraxis.de/sortiment/24139-bananen-preis-der-fairness.html)
Projektarbeit BananaFair
Mit zweckgebundenen Erlösen aus dem Bananenverkauf und zusätzlichen Spenden wohlgesonnener Menschen und Gruppen unterstützt BanaFair Projekte und Programme von Partnerorganisationen in bananenproduzierenden Ländern. Der Schwerpunkt der Projektförderung liegt dabei in Lateinamerika und hier besonders bei den Gewerkschaften der Arbeiter:innen auf den agroindustriellen Großplantagen, die der Faire Handel nur schwer oder gar nicht erreicht. Ziel ist die Durchsetzung von Arbeits- und Menschenrechten und eine Ökologisierung der Produktion. BanaFair fördert auch Programme von Kleinbauernorganisationen, v.a. im Bereich von Ernährungssouveränität und selbstbestimmter Entwicklung. Ein Teil der Projektmittel dient der Finanzierung der Bildungs- und Kampagnenarbeit in Deutschland.