Fast alle Vereine und Verbände kennen mittlerweile das Phänomen: immer weniger Menschen lassen sich für ehrenamtliches Engagement begeistern oder finden neben Schule, Studium oder Beruf noch die Zeit dafür. Dieser Trend geht auch an der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), einem der größten deutschen Jugendverbände, nicht vorüber. Zum Jahreswechsel war nach 33 Jahren Schluss bei den Pfadfindern im Stamm Büchenbach. Nach langer und intensiver Diskussion in der letzten Stammesversammlung im November wurde schweren Herzens der Beschluss gefasst, den Stamm Büchenbach aufzulösen. „Wir bedauern es sehr den Stamm aufzulösen, aber momentan sind wir einfach zu wenige Jugendleiter, um die Jugendarbeit fortzusetzen bzw. neue Gruppen aufzubauen.“ fasste Michael Biburger, einer der zwei Stammesvorsitzenden, damals die Situation zusammen.
Die Pfadfinder in Büchenbach ließen es sich aber nicht nehmen, sich zuvor nochmal gebührend von den Mitgliedern, Ehemaligen und Freunden ihres Stammes zu verabschieden. Am Samstag, 29.02.2020, trafen sich zahlreiche Pfadfinder und Pfadfinderinnen aus über 30 Jahren im Katholischen Jugendheim der Pfarrei Herz-Jesu, darunter auch viele Freunde aus anderen Stämmen im Diözesanverband Eichstätt. „Das ist hier fast schon wie ein Klassentreffen.“ beschrieb die Eichstätter Diözesanvorsitzende Carina Hahn den Tag, die zusammen mit Kurat Johannes Arweck ebenfalls mit dabei war. Mit Hilfe von bereitliegenden Fotoalben bot der Tag eine tolle Chance, alte Erinnerungen aufzufrischen und auszutauschen.
Dass es kein Ende für immer sein muss, haben die Büchenbacher Pfadfinder bereits in den 1980ern bewiesen: damals war der Stamm in einer ähnlichen Situation, doch fanden sich einige engagierte junge Erwachsene, die die Pfadfinderei erfolgreich wieder aufleben ließen. Also wer weiß...
